Stillberatung & Wochenbettbetreuung

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Allgemein

Das Baby bestimmt, wie häufig es gestillt werden will und wie lange eine Stillmahlzeit dauert. Nur so bekommt es genug Vormilch. Zudem reguliert sich die Milchproduktion auf die Menge, die das Baby benötigt. Dies entspricht dem natürlichen Angebot/Nachfrage-Prinzip.

In den ersten Tagen bis zum Milcheinschuss sollte Ihr Kind wenn möglich nicht länger als 6 Stunden schlafen ohne gestillt zu werden.

Nachher, empfehle ich Ihnen Ihr Baby am Tag nicht länger als 4 Stunden schlafen zu lassen, damit es nicht seine Trinkmenge in der Nacht holt.

Vorteilen von Muttermilch: u.a.                                                                                                                  

Ist immer da
Abwehrstoffen
Reduzierung des Allergierisikos
Rückbildung der Gebärmutter
Muttermilch: Passt sich den Bedürfnisse des Kindes an!
Kolostrum, sehr Wertvoll wegen den Abwehrstoffe. ( direkt nach der Geburt)
Nach 3-4 Tage reife Muttermilch.
Mit 6 Monate steigen die Abwehrstoffen wieder an, weil das Baby mehr „ Dreck“ isst.
Auch beim langsame, „natürliche Abstillen“, steigen diesen Abwehrstoffen, um das Babys noch den beste mögliche Schutz mitzugeben.

Das Bonding!

Nach der Geburt direkt ansetzen und Ihr Baby Zeit lassen selber der Brust zu suchen.
Es kennen lernen, Ihr Baby immer bei sich haben, das Rooming in.
Wenn es nicht klappt direkt Bonding zu machen, ist es in späteren Zeitpunkt möglich das nachzuholen, das Rebonding! Das ist vor allem zum Empfehlen, wenn das Baby unruhig ist oder die Brust ablehnt!

Vorteilen:

Erste Hungerzeichen sehen. 
Es ist öfters an der Brust, dadurch weniger starke Milcheinschuss!
Daheim weniger Unsicherheit, weil sie ihr Baby besser kennen!
Mehr-/ eher Milch, weil das Baby öfters an der Brust ist.--- Frage und Angebot Prinzip!.

Die Milchproduktion:

Die Milch wird produziert durch das Frage und Angebot Prinzip. Das Milchbildungshormon Prolaktine wird durch regelmässiges Stillen freigesetzt. 8 bis 12 x /Tag stillen ist in Anfang normal(Wir trinken/ Essen auch regelmässig, wieso darf das Baby dann nur all 4 Std. Trinken?)
Wichtig: Direkt nach der Geburt ansetzen und nachher regelmässig Stillen/ und oder Abpumpen wenn Stillen (noch) nicht möglich ist. Wenn das Baby noch zu Schläfrig ist, vom Hand ein paar Tropfen Muttermilch ausstreichen und durch das Baby abschlecken lassen, oder mit eine Spritze aufziehen und das Baby im Mund tröpfeln. Vorteil: das Baby wird viel schneller Wach und es braucht kein Tee!

Wie viele Mahlzeiten braucht mein Baby in der Nacht?

Nachts ist es normal, dass es mindestens 1 Mal, grundsätzlich aber genau wie am Tag entsprechend seinen Bedürfnissen gestillt wird.

Wie lange dauert eine Stillmahlzeit

Es ist wichtig, dass Sie nicht nach der Uhrzeit stillen, sondern nach den Möglichkeiten und dem Bedürfnis Ihres Kindes stillen. Lerne dieses Bedürfnis durch Beobachtung. Ich werde Ihnen gerne zeigen auf was Sie achten sollen.

Am Anfang der Mahlzeit trinkt das Kind recht hastig. dies ist wichtig um den Milchspendereflex auszulösen. Sobald die Milch fliesst, trinkt das Baby ruhiger und in einem regelmässigen Rhythmus. Kurze Pausen während den Mahlzeiten sind absolut normal.

Falls die Stillmahlzeiten regelmässig länger als eine ½ - ¾ Stunde dauern, gibt die Stillberatung gerne Auskunft.

Gebe ich pro Stillmahlzeit nur Eine oder beide Brüste?

Bis zum Milcheinschuss können Sie beide Brüste mehrmals anbieten (das Wechselstillen), um die Milchproduktion anzuregen und damit Ihr Baby in den Genuss von genügend Kolostrum und Vormilch kommt. Nach dem Milcheinschuss ist es möglich (je nach Milchproduktion) pro Mahlzeit nur eine Seite zu Stillen. Wenn Sie viel Milch haben, ist der Vorteil vom „einseitigen“ Stillen, dass Ihr Kind zu genug nährstoffreicher Hintermilch kommt. Lernen Sie auch da zu beobachten ob Ihr Baby noch schluckt! Es ist gut möglich das es nach kurzer Zeit nur 'nuggelt' , und ein kurzer Zwischenpause braucht! Nachher können Sie dann entweder der gleiche Seite nochmals anbieten, oder der andere Seite.
Sonst Stillen Sie ruhig beiden Seiten! Und wenn Sie knapp Milch haben, können Sie sogar öfters Wechseln, wenn es nicht mehr Schluckt. An der anderen Brust hat es wieder Milch, das Wechselstillen!

Wie weiss ich, ob mein Baby genug Muttermilch bekommt?

Anfangs ist noch wenig Milch da. Jeden Tropfen ist wertvoll und genügt. Das ist Natur! Das Baby hat eine Fettreserve, es darf 10 % vom Geburtsgewicht abnehmen.( Ausnahme Frühgeburt )

Wenn Ihr Baby zufrieden ist und genügend Ausscheidungen produziert, d. h.  4-6 Mal pro Tag nasse Windeln und mindestens 2 Mal täglich Stuhlgang. Diese Regel gilt erst ab dem Milcheinschuss und in den ersten 4 Lebenswochen des Babys. Ist das nicht der Fall, nehmen Sie doch Kontakt mit der Stillberaterin auf, damit Sie die Ursache suchen kann

 Ein Baby nimmt normalerweise 150-200g in einer Woche zu. Um die Tages-Trinkmenge für ein Kind zu berechnen welches die Milch mit dem Schoppen  bekommt, rechnet man 1/6 des aktuellen Körpergewichtes aus. Diese Menge soll in den ersten Wochen auf ca. 6-8 Mahlzeiten verteilt gegeben werden. Aber auch hier gilt natürlich auf den Rhythmus des Kindes einzugehen.

 Die Gewichtskontrolle erfolgt am besten in regelmässigen Abständen durch die Mütter/Väterberaterin.

Braucht mein Baby zusätzliche Flüssigkeit?

Wenn die ersten Punkte eingehalten werden, ist für eine gesunde Neugeborene keine zusätzliche Flüssigkeit nötig. Der individuelle Bedarf muss jedoch beachtet werden.

Um eine Saugverwirrung zu verhindern, wird im Spital die evtl. notwendige Flüssigkeit mit dem Becher oder mit einem Löffel gegeben.

Braucht mein Baby einen Nuggi?

Werden die ersten Punkte eingehalten, ist das Saugbedürfnis des Babys gedeckt. Hat Ihr Baby ein sehr grosses Saugbedürfnis, lassen Sie es Kurz am Finger saugen. (Dabei unbedingt darauf achten, dass Ihre Hände gut gewaschen sind und mind. ein Fingernagel ganz kurz geschnitten ist.)

Sollte das nicht funktionieren, könnten Sie dem Baby für maximal 2 Stunden über den Tag verteilt einen Nuggi geben. Wenn Sie aber nicht sicher sind ob Ihr Baby Hunger hat, können Sie ruhig zuerst nochmals an der Brust probieren ob es nicht doch noch ein paar Schlucke trinken mag.

Der Nuggi hat auch den Nachteil, dass das natürliche Stillverhalten unterdrückt und dadurch nicht wahrgenommen wird. Demzufolge wird das Baby weniger oft gestillt und es besteht die Gefahr, dass das Baby zu wenig trinkt und die Milchproduktion entsprechend zurückgeht.

Wie verhindere ich Verletzungen der Brustwarze?

Das korrekte ansetzen lassen Sie am Besten im Wochenbett zeigen.

-Bauch an Bauch

-Mund auf Höhe der Brustwarze

-Mund ganz weit öffnen lassen, dann das Kind mit leichtem aber schnellem Griff an die Brust führen

-Mindestens 2-3 cm vom Warzenhof müssen erfasst sein

-C-Griff zum Unterstützen der Brust

-Wichtig, Finger immer ca. 2 cm hinter dem Warzenhof positionieren.

-Mutter und Kind müssen sich in der gewählten Stillposition unbedingt wohl fühlen.

Welche Stillpositionen gibt es?

Instruktion während dem Wochenbett über Wiegehaltung, Frühchenhaltung, Rückenhaltung und Stillen im Liegen.

Die Position sollte bei jedem Stillen abgewechselt werden damit die Brustwarzen gleichmässig beansprucht und die Brust nicht nur einseitig entleert wird. Falls an einer Stelle eine Verhärtung spürbar ist, das Baby so positionieren, dass sein Kinn in Richtung der Verhärtung liegt . Dabei wird die Stelle vom Kind beim Trinken massiert und gut entleert.

Wie ernähre ich mich richtig?

Abwechslungsreich. Was Sie in der Schwangerschaft gegessen haben, hat das Baby auch erhalten und ist es sich schon gewöhnt.

Wie viel soll ich trinken?

Genügend, d. h. Mütter dürfen kein Durstgefühl aufkommen lassen. Ihr Urin sollte hell sein. Idealerweise nehmen Sie zu jeder Stillmahlzeit selber ein Getränk zu sich, , z. Bsp. Wasser, Früchte-und Kräutertee, Ovo oder verdünnten Fruchtsaft. Stilltee sollte jedoch lediglich drei Mal täglich eine Tasse getrunken werden.

Pfefferminztee und Salbeitee wirken reduzierend auf die Milchbildung! Fencheltee in zu grossen Mengen kann bei Mutter und Kind Blähungen auslösen. Daher Abwechseln!

Mit welchen Genussmitteln muss ich vorsichtig sein?

„Schnäppsli“ sind verboten, ab und zu ein Glas Wein ist jedoch erlaubt. Am besten nach der Stillmahlzeit! Stillende Mütter sollten wenig Kaffee und Schwarztee trinken (max. 4-5 Tassen!) und maximal 10 Zigaretten pro Tag rauchen. Dieser auch besser nach dem Stillen, weil der Rauch auch an in Ihre Kleider hängt.

Zum Milcheinschuss

Wann tritt der Milcheinschuss ein?

Der Milcheinschuss tritt zwischen dem dritten und sechsten Tag nach der Geburt ein.
In vereinzelten Fällen kann es schon am zweiten Tag sein oder erst nach sechs bis sieben Tagen.

Warum bekomme ich Schmerzen und wie lindere ich sie? Was kann ich beim Milcheinschuss sonst noch tun?

Während dem Milcheinschuss macht nicht nur die Milch das Brustvolumen aus, sondern auch die vermehrte Lymphe und Durchblutung. Es dauert 1-2 Tage bis die Milchmenge sich angepasst hat.

Der Schmerz wird ausgelöst durch: Ansammlung von Gewebeflüssigkeit und Lymphe, Starke Blutzirkulation (überhitzung) und das beginnende „Einschiessen“ der Milch

 Ich empfehle folgende Therapie

-Häufiges Ansetzen  (lindert Stauung)

-Brustmassage:  Bewegen Sie Ihr Brust regelmässig sobald Sie Spannung in der Brust haben, damit dieser Lympheflüssigkeit durchströmen kann.

-Vor dem Stillen warme Wickel (Pampers mit warmem Wasser oder Chrisisteikissen), nach dem Stillen kalte-,oder warme Wickel, je nach Ihrem individuellem Bedürfnis. Alles was Ihnen wohl tut wirkt positiv.

-Kohlwickel oder Quarkwickel

-Evtl. Schmerzmittel 

-EvtlUnterstützung durch Soft-Lasertherapie durch die Stillberaterin.

Was kann ich tun bei zuviel, bzw.  zuwenig Milch?

Bei zuwenig Milch setzen Sie mindestens alle zwei bis drei Stunden beidseitig an und ruhen mit ihrem Baby im Arm. Eventuell ist es nötig, zusätzlich zu pumpen. Zur Unterstützung können Sie Stilltee trinken, Homöopathie nehmen oder ihre Brust mit Stillöl einreiben.

Bei zuviel Milch setzen sie einseitig an und massieren die andere Brust und streichen sie aus. Die Brüste werden am besten mit einem gut sitzenden BH gestützt.  

Salbei-oder Pfefferminztee trinken. Max.3 Gläser pro Tag!

Ich kann Ihnen gerne in einer Beratung beim Stillen zuschauen, damit wir zusammen eine individuelle Lösung finden können

Zu Hause:

Häufig geht die Milch in den ersten zwei Tagen etwas zurück durch die Umstellung des Tagesablaufs und den damit verbundenen Stress. Die nötige Milchmenge stellt sich aber innert wenigen Tagen wieder ein, wenn entsprechend häufig angesetzt wird.

Auch gibt es nach 3 Wochen, 6 Wochen, 3 Monate ein Wachstumsschub. Ihr Baby fragt dann um mehr Milch und wird zwei Tagen etwas öfters trinken.  Nachher werden Sie merken das wieder mehr Milch vorhanden ist. Gebe in so eine Fase nach Möglichkeit keine Schoppen, da der Brust dann weniger angeregt wird. Hat es nachher immer noch Probleme, komme ich gerne vorbei

Ist ein Vorrat an Muttermilch sinnvoll und wie bewahre ich ihn auf?

Ein Vorrat ist sinnvoll, wenn Sie berufstätig oder sporadisch abwesend ist. Müssen Sie viel arbeiten, wäre es gut ungefähr 1 Monat im Voraus anfangen Abzupumpen. z.B. am Morgen wenn Sie etwas mehr Milch haben, zuerst stillen und anschliessend noch 10 Minuten abpumpen.

Schauen Sie sich das  Merkblatt-Aufbewahren der Muttermilch an. Oder Sie können natürlich mit mir Kontakt aufnehmen. Ich könnte Ihnen das Pumpen zeigen und Ihnen eventuell eine Pumpe vermieten oder verkaufen.

Zum Schluss

Sie können mich jederzeit anrufen! Warte bitte nicht bis Montag wenn sie am Wochenende schon Probleme haben!
Vergiss nicht, das sie das Anrecht haben auf 10 Tage Wochenbettbetreuung! Wenn sie noch unsicher sind, wenn sie aus dem Spital kommen und noch Unterstützung brauchen oder haben wollen, komme ich gerne helfen.
Ich habe auch einen Laser, wenn Sie schmerzende Brustwarzen haben, kann der Laser heilend und schmerzlindernd wirken!
Lasertherapie in der Stillberatung zur Unterstützung bei u.a. Wunde Mamillen, Stauungen, Mastitis.
Wirkt Schmerzstillend, Wundheilungsfördernd: Der Zellteilung wird angeregt, Oedemresorbierend, Immunstärkend / Entzündungshemmend


Es werden viele Ratschläge verteilt, jeder weiss es besser. Nimmt daraus was für Sie stimmt. Lerne auf ihren eigenen Instinkt zu vertrauen!